Die Evangelische Kirche zu Weidenhausen

Die Evangelische Kirche in Weidenhausen wurde im Jahr 1962 - während der Amtszeit von Pfarrer Martin Lenz, der wesentliche Impulse zum Kirchbau gab - nach rund zweijähriger Bauzeit fertiggestellt. Sie ersetzt die sehr viel ältere Kirche in der Dorfmitte, die vermutlich im Mittelalter aus einem alten Wehrturm entstanden ist.

Die Einweihung der neuen Kirche fand am Sonntag, den 28. Oktober 1962 statt. Der Gottesdienst wurde damals von dem Nordnassauer Propst K. Herbert gefeiert, die Festpredigt hielt Kirchenpräsident Martin Niemöller.

Die Kirche, die nach einem Entwurf des Marburger Architekten B. Himmelmann errichtet wurde, hat einen quadratischen Grundriß mit einer Seitenlänge von 20 Metern, wobei die liturgische Ausrichtung in der Diagonalen liegt. Das bedeutet, daß der Altarraum mit Kanzel und Taufstein in einem der Winkel des Grundrisses angeordnet ist.

Der Grundgedanke der Kirche - die Gemeinschaft der Heiligen - ist in den beiden großen Fenstern des aus Höhr-Grenzhausen stammenden Glasmalers und Bildhauers Eugen Keller abgebildet. Die Fenster sind seitlich des Altares angeordnet, laufen auf diesen hin spitz zu und verstärken so die Konzentration auf den Altarraum.

Betritt der Besucher die Kirche, so fällt der Blick zunächst auf die Arche Noah, die hier als Symbol der Kirche in angefochtener Zeit interpretiert wird. Der Regenbogen erinnert an Gottes Bund und seine Verheißung: "Solange die Erde steht, soll nicht aufhören Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht." (1. Mose 8, 22)
Handelt es sich bei der Geschichte der Sintflut um einen Text aus dem ersten Buch der Bibel, so erblickt der Besucher beim Verlassen der Kirche Motive aus dem letzten biblischen Buch, der Offenbarung des Johannes. Dargestellt ist das himmlische Jerusalem als Symbol der vollendeten Gemeinde, in der die Gemeinschaft Gottes mit den Seinen zum Ziel gekommen ist.
In der Mitte der Kirche aber, dort, wo die Blicke der Gemeinde während des Gottesdienstes hingelenkt sind, steht unmittelbar hinter dem Altar das Kreuz, Symbol des Leidens und Sterbens Jesu, aberzugleich auch Symbol der Liebe Gottes, die so grenzenlos ist, daß sie sogar den Sohn dahingibt, damit alle, die an ihn glauben, Vergebung und Erlösung finden.

An den vier Ecken des Kreuzes finden sich die Symbole der vier Evangelisten, die uns von Jesu Leben, seinem Leiden, Sterben und Auferstehen berichten. Der Adler steht hierbei für Johannes, der Löwe für Markus, der Stier für Lukas und der Engel für Matthäus.

Gegenüber des Altares befindet sich die große Chorempore mit der Orgel.  
Zu den Höhepunkten des Kirchenjahres gehört ohne Zweifel das Osterfest, das in Weidenhausen seit Jahren mit der Feier der Osternacht, frühmorgens um 5.00 Uhr begonnen wird.

In diesem Gottesdienst wird die Osterkerze entzündet - Zeichen der Auferstehung Jesu und damit zugleich auch Symbol der Hoffnung auf ewiges Leben bei Gott.

Getragen von dieser Hoffnung schreitet die Gemeinde im Anschluß an den Osternachtsgottesdienst zum Friedhof, wo man der verstorbenen Gemeindeglieder, von denen man in dieser Zuversicht Abschied genommen hat, gedenkt.

Danach geht man zurück zum Gemeindehaus, wo man gemeinsam das Osterfrühstück zu sich nimmt.

Das Erntedankfest wird alljährlich von der Brauchtumsgruppe des Weidenhäuser Heimatvereins mitgestaltet. Diese trägt die vielfältigen Erntegaben zusammen und schmückt damit die Kirche festlich aus.

Zum Erntedankgottesdienst zieht die Brauchtumsgruppe dann in der heimischen Tracht in die Kirche ein und trägt dabei das Brot - eines unserer wichtigsten und elementarsten Grundnahrungsmittel - zum Altar.

Gegenüber der Kirche und umgeben von alten Bäumen liegt das 1994 fertig gestellte Gemeindehaus, zu dem das Gemeindebüro gehört und das den verschiedenen Gruppen und Kreisen der Gemeinde einen gerne genutzten Ort der Zusammenkunft bietet.

Hier treffen sich der Mütterkreis und die Frauenhilfe, der Männerkreis und das junge Team. Hier probt der Kirchenchor und der Chor "Ad Novum", hier findet sonntäglich Kindergottesdienst statt und auch die Kindergottesdienstmitarbeiterinnen und -Mitarbeiter kommen hier genau so wie der Kirchenvorstand zusammen. Und schließlich ist hier nun auch der Eltern-Kind Kreis zu Hause, der die jüngsten Gemeindeglieder bis zu einem Alter von drei Jahren ansprechen will.

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